Fachtag in Potsdam, Jugendbeteiligung online stärken | Chancen und Methoden der ePartizipation

Jugendbeteiligung online stärken | Chancen und Methoden der ePartizipation.

Fachtag & BarCamp „Jugendbeteiligung online stärken …“ | 13. Juni im MIZ Babelsberg

Jetzt anmelden! Anmeldeschluss ist der 4. Juni

“Jugendbeteiligung online stärken. Chancen und Methoden der ePartizipation” ist Thema eines Fachtages mit Barcamp, der am 13. Juni 2013 im Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) in Potsdam stattfindet. Digitale Medien haben längst Einzug in die Lebenswelt insbesondere Jugendlicher gehalten. Die tatsächliche kulturelle und gesellschaftliche Relevanz wurde allerdings lange diskutiert und war umstritten. Doch nun begeistert ePartizipation – also die konkrete politische Beteiligung über digitale Medien – sowohl Politiker_innen, (Medien-)Pädagog_innen als auch Jugendliche und weitere Adressat_innen. Während bislang teilweise der Verfall der Kultur aufgrund der Verbreitung digitaler Medien befürchtet wurde, geht es nun darum, wie Jugendliche mithilfe dieser Medien mehr und besser beteiligt werden, wie sie nicht nur Dekoration sondern selbstbestimmte Gestalter_innen politischer Prozesse sein können.

Vor diesem Hintergrund wollen die Veranstalter Fachkräfte aus dem Bereich Jugendarbeit, Schule, Jugendverbandsarbeit sowie Jugend- und Netzpolitik zusammenbringen, Austausch fördern, nachhaltige Verbindungen schaffen und Kooperationen ermöglichen, um die Jugendbeteiligung über digitale Medien zu stärken. Das Mittel der Wahl ist hierfür eine Mischung aus kuratiertem Programm und selbstenfaltetem Lernraum. Drei Impulsreferate liefern zunächst den theoretischen wie praxisbezogenen Rahmen. Anschließend kommen – ganz dem Thema entsprechend – alle zu Wort: In einem BarCamp – einem durchweg partizipativ angelegten Veranstaltungsformat – werden die Teilnehmer_innen zu “Teilgeber_innen”. Jede/r Teilnehmer_in kann etwas beitragen: Sei es das Anbieten einer eigenen Session – als Frage oder als Input formuliert –, oder die Beteiligung als Diskutant_in an den Sessions, die viel Freiraum zum Diskutieren bieten. Aber auch die Veranstaltungsdokumentation, die vorangehende “Öffentlichkeitsarbeit” via Twitter, Facebook u.v.m. geben Möglichkeiten, sich in die Veranstaltung und die Diskussion um ePartizipation einzubringen.

Die Teilnahme (inklusive Verpflegung) kostet 15 Euro pro Person.
Nähere Informationen und Online-Anmeldung unter www.jugendbeteiligung-staerken.de<http://www.jugendbeteiligung-staerken.de/<http://www.jugendbeteiligung-staerken.de%3chttp:/www.jugendbeteiligung-staerken.de/>>.

Der Fachtag wird veranstaltet von der Landesarbeitsgemeinschaft Multimedia Brandenburg e.V., der Stiftung Demokratische Jugend und von youthpart in Kooperation mit der Berliner Allianz für ePartizipation, dem jugendnetz-berlin, der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (JFSB), dem Landesjugendring Berlin, dem Landesjugendring Brandenburg, Mediale Pfade – Agentur für Medienbildung und dem Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ).

BarCamps in der politischen Bildung

Sessiondokumentation von Mari Nagaoka zur Session „Barcamps in der politischen Bildung“ von Henning Wötzel-Herber bei der Zentralen Arbeitstagung (ZAT) des AdB 2013

Erfahrungen aus Hüll

  • Start in Hüll mit der Bar Camp-Arbeit: 2010 Gendercamp (Geschlechterverhältnisse und Medien) in Hüll, im ABC
  • Hintergrund Barcamps:

Die meisten Barcamps finden in meist in weniger formellen Rahmen (z.B. oft über Firmen – bspw. Barcamp Hamburg – findet beim Otto-Konzern (stellen Räume zur Verfügung, Catering) statt oder in der Uni) statt, damals noch selten, dass es im Rahmen einer Bildungsstätte stattfindet.

Erfolgskriterien

  • nicht alleine, sondern mit Menschen, die selbst motiviert waren, das weiterverbreiten, politische Motivation – feministischer Hintergrund, oft fehle dafür Räume und Austauschrahmen. Durch die Zusammenarbeit mit ABC- Rahmen wird der Rahmen geschaffen. Intensiverer Rahmen durch Bildungsstätten-Charakter (mit Übernachtung)

Finanzierungsfrage:

  • Vorteil: war neu – Sondermittelförderantrag bei dem bpb (Sondertopf web 2.0) , TN-Beitrag: 35,00€, erstes Jahr 60 Personen.

Ergebnis:

  • Sehr gute Resonanz
  • Folgejahre: sehr einfach TN zu finden: z.B. im letzten Jahr 60 Plätze innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Ausweitung von Veranstaltungen als Barcamps:

  • Israel-Soli-Camp (2010, 2011)
  • Vernetzung ist ein wichtiges Kriterium, um TN zu finden, oder mit einer festen Gruppe (z.B. Beispiele aus anderen Bildungsstätten – mit z.B. einer Schule, einer Schulklasse). Beim Gendercamp viele netzaffine Personen, die eh schon viel im Netz vernetzt waren.

2012: erstmalig Jugendpolitikcamp erstes Barcamp für Jugendliche in Hüll

  • Geplante Zielgruppe hier: politisch engagierte Jugendliche- mit einer guten Vernetzung), aber nicht ganz so erfolgreich – Jugendliche haben oft ein Überangebot, meist in eigenen Strukturen eingebunden
  • tatsächlich erreichte Zielgruppe: bildungsbenachteiligte Jugendliche u.a. mit Migrationshintergrund. Eher Jugendliche, für die es weniger Angebote gibt
  • Werbung im Netz, und klassische Werbewegen über Flyer-Postkarten an Schulen, Jugendzentren
  • Im nächsten Jahr: ehemalige Teilnehmer_innen sprechen andere Jugendliche an.
  • Kooperation mit Migrantenselbstorganisation (Jugendliche ohne Grenzen)

Das IJAB hat einen Reader herausgebracht zur Durchführung eines Barcamps auf folgender Seite:
http://www.ijab.de/teilhabe/partizipation/a/show/youthpart-veroeffentlicht-den-jugendbarcamp-reader/

Links zur Erstellung von EtherPads

Mit EtherPads können mehrere Teilnehmer_innen an ein und demselben Dokument arbeiten. Das kollaborative Tool ist kostenlos nutzbar und wird von unterschiedlichen Anbietern zur Verfügung gestellt:
Edupad (Achtung, Pad lässt sich nicht einbetten, läuft dafür stabil)
etherpad.eu
jugendinfo.de
piratepad.net

Nicht vergessen: Es empfiehlt sich, EtherPads immer wieder zu speichern (unter Saved Revisions) – auch lokal.

Alternate Realitiy Games in politischer Bildung


In der Session ARG in politischer Bildung wurde diskutiert, ob politische Bildung unterhalten darf – ob JuBis sich als Entertainer präsentieren können?

Alternate Reality Games sind urbane Spiele, die die traditio­nelle Stadtrallye mit Rollenspielelementen und einer spannenden, dicht gewebten, fiktiven Hintergrundgeschichte kombinieren. Dabei werden bewusst die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt. Die Teil­nehmenden an solchen Veranstaltungen ver­folgen in der Stadt und im Internet Hin­weise, die zur Lösung eines Problems oder zur Aufdeckung der Hintergrundgeschichte beitragen. Den Spielhintergrund bietet die moderne Großstadt.

Positive Bilanz der Barcamp-Methode

Am ZAT 2013 führten wir ein Barcamp im Schnelldurchlauf durch – mit Worldcafe als Einstieg, 4 Slots für Sessions und Zeit für Reflexion und Feedback.

Gerade in größeren Gruppen eignet sich fürs Feedback die Streichholz-Methode: Es darf nur solange gesprochen werden, wie das Streichholz brennt.

aktivierender Einstieg ins Barcamp mittels World-Cafe

Um Ideen für Sessions zu sammeln und Teilnehmer_innen aufs Barcamp einzustimmen, eignet sich die Durchführung eines World-Cafes (gerne auch direkt verbunden mit einer richtigen Tasse Kaffee).

Zusammenschnitt der Worldcafépräsentation als Einstieg in den BarCamptag auf der ZAT 13 from PfingstakademieJugendbeteiligung on Vimeo.

Konstruktion weißer u. schwarzer Identität durch Medien

Film: Whiate Charity
Der Dokumentarfilm analysiert die Spendenplakate aus einer rassismuskritischen, postkolonialen Perspektive.
Interview mit Grada Kilomba
Diskussion nach dem Film: 
„Hilfsorganisationen reden sich mit flachen Plattitüden raus“
vs. fundiertes Wissen der Wissenschaftler_innen
Eigene Erfahrungen aus der Bildungsarbeit?
Genderaspekt, Plakat mit weißer Frau und schwarzem Mann: „Erstes Mal in Afrika habe ich erfahren, was Armut ist“
Provokation der Seminarteilnehmer_innen
eigene Filmprojekte im Haus mit Thematisierung von Stereotypen
Reflexion und Reproduktion der eigenen Vorurteile und Stereotypen bei Darstellung von Menschen mit Migrationshintergrund
–> Reproduktion gängiger Klischés –> wie und wie weit kontrollieren?
Schwierigkeit mit Bildern zu arbeiten, ohne zu reproduzieren
–> Erlauben, mit den gängigen Kategorien zu brechen
Beispiel des „Gallery Walk“ –> unkommentierte Fotos, Assoziationen von Jugendlichen, entstehender Dialog ab drittem Bild
im Nachhinein historischen Kontext vermitteln zu den Fotos
–> Fotos, die kein Vorurteil schüren, verblüffende Auflösungen
Medial vermittelte Bilder beeinflussen Identitätsbildung besonders in der Jugendzeit
–> Gefahr der zementierten Rollenverhältnisse
Africa for Norway als Tip
„Africa for Norway – new charity single out now!“ bei Youtube eingeben!
Kinderbücher mit ausgrenzung als subtiles Thema?
kurzer Anriss der Preußler-Debatte